Auch wenn viele Ecken an der Cardigan Bay touristisch wenig erschlossen sind, ist es eine beliebte Urlaubsregion, vor allem für die Waliser selbst. An die atemberaubende Steilküste schmiegen sich kleine Küstenorte, herrlich lange Sandstrände und einsame Buchten. Aber dieser Küstenabschnitt ist auch bekannt für seine hervorragenden regionalen Produkte von der Küste und den umliegenden Farmen, von kleinen Brauereien und Destillerien, die in den ausgezeichneten Pubs und Restaurants serviert werden.
Wie beispielsweise im The Ship Inn im kleinen Küstendorf Llangrannog. In dem freundlichen Pub, nur wenige Schritte vom Sandstrand entfernt, wird neben gutem regionalem Pub-Food auch Bier aus der nahegelegenen Mantle Brewery gezapft.
The Plwmp Tart, unweit des malerischen Penbryn Beach gelegen, ist allein schon wegen seines Namens einen Besuch wert (es bedeutet: Dicke Torte). In dem hübschen kleinen Granitstein-Cottage, nur wenige Gehminuten vom Strand entfernt (National Trust) werden leichte Mittagsgerichte und wunderbare Kuchenspezialitäten serviert. Gelegentlich gibt es hier auch Themenabende, wie zum Beispiel „Pizza und Pudding“.
Sam JonesDas Essen kommt direkt aus dem Holzofen und die In the Welsh Wind Distillery brennt in einer kleinen kupfernen Brennblase einen ziemlich fabelhaften Gin".
Hoch oberhalb des kleinen Dorfes Tresaith – berühmt für seinen Wasserfall, der auf den Strand hinunterfällt – liegt Plas y Wern inmitten einer Wildblumenwiese und mit traumhaftem Blick über die weite Cardigan Bay. In den kleinen Cottages und Wohnwagen kann man seine Ferien verbringen und das Essen, das in der Scheune serviert wird, kommt direkt aus dem Holzofen. Der fabelhafte Gin wird in einer kleinen kupfernen Brennblase in der angeschlossenen In the Welsh Wind Distillery gebrannt. Und das Beste: Besucher können ihren eigenen Gin nach ihrem ganz persönlichen Geschmack aus lokal geernteten Pflanzen zusammenstellen.
Das Familienunternehmen Fforest ist die Quelle vieler guter Dinge rund um Cardigan. Die Fforest Farm, ein zauberhaftes 200 Hektar großes Gelände, liegt das zwischen den Salzmarschen und der Schlucht des Teifi Rivers. Auf dem weitläufigen Gelände kann man in Tipis und luxuriösen Rundzelten „glampen“, in kleinen Appartements, Holzhütten oder in einem wunderschönen Bauernhaus übernachten, mit Freunden, der Familie oder anderen Gleichgesinnten am Lagerfeuer zusammenkommen und eine herrliche Zeit in der Natur verleben. Im Städtchen Cardigan direkt am River Teifi und unweit vom Cardigan Castle werden im Pizzatippi köstliche Holzofenpizza serviert, es gibt eine Bar und Musik direkt am Flussufer.
Das Gwaun Valley führt von Lower Fishguard in Richtung Preseli Mountains. Das Tal ist eine ländliche Idylle, dicht bewachsen von Buchen, Eschen, Eichen und Haselnusssträuchern und reich an Geschichte. Die Dorfbewohner von Pontfaen und Llanychaer feiern bis heute nach alter Tradition des Julianischen Kalenders von 1752 erst am 13. Januar Neujahr – mit einem Pint im Dyffryn Arms. Der Pub ist in der Gegend als Bessie's bekannt, nach seiner geschätzten Besitzerin Bessie, die hier seit über 60 Jahren Bier vom Fass zapft. Auch in der nahegelegenen Bluestone Brewing Company wird lokal gebrautes Bier serviert, wie auch in der Gwaun Valley Brewery. Hier braut der Braumeister Len das Bier, während Sarah die Bierdeckel mit heimischen Motiven bemalt.
Der höchstgelegene Pub in Pembrokeshire, der Tafarn Sinc in Rosebush, ist eine echte Institution in den Preseli Mountains. Er wurde 1876 aus verzinkten Eisenblechen erbaut und hätte beinah im Jahr 2017 schließen müssen, wäre er nicht durch eine sagenhafte Spendenaktion in letzter Minute gerettet worden, bei der die Einheimischen in kürzester Zeit 400.000 Pfund über Crowdfunding gesammelt haben. Wie auch die Innenausstattung des Pubs „haben wir uns geweigert, uns den Launen der Modernisierung zu beugen“ verkündeten sie damals stolz. Und das ist keine schlechte Sache.
Wenn man aus den Bergen hinunter nach Süden fährt, taucht plötzlich das große Wort CAWS (walisisch für 'Käse') vor einem auf. Die riesigen Buchstaben erscheinen dank geschickt gepflanzter Bäume an einem Hang. Hier liegt die Käserei Pant Mawr Farmhouse Cheese, in der wunderbar köstliche Kuh- und Ziegenmilchkäse in verschiedenen Geschmacksrichtungen hergestellt werden.
Der bescheidene Küstenort Newport (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt im Südosten von Wales) ist ein beliebter Urlaubsort, jedoch ohne jeglichen Schnickschnack: Es gibt zum Beispiel keine „Chippies“, keine typischen Fish and Chip Shops. Stattdessen befinden sich im Dorf ein hervorragender Metzger und ein Fischgeschäft, ein schöner Feinkostladen und mehrere ausgezeichnete Restaurants: Blas at Fronlas bietet großartige, hausgemachte Speisen sowohl zum Frühstück als auch am Mittag. Beliebt sind zudem die wöchentlichen Tapas-and-Tunes Abende mit musikalischer Begleitung und Gesang. The Golden Lion ist ein gemütliches Gasthaus mit dreizehn Zimmern in dem erstklassiges Pub-Food, serviert wird und mit einer urigen Bar. Und wenn Sie mit den Einheimischen in Kontakt kommen möchten, dann gehen Sie auf einen Drink in den örtlichen Pub Llwyngwair.
Der philosophische Begriff „Hyperuranion“ steht für perfekte Dinge, die im wirklichen Leben nicht existieren, sondern nur in der Vorstellung. Platon, der antike griechische Philosoph, hatte wohl noch nie „Fish and Chips“ im The Shed in Porthgain gegessen. So sollten alle „Fish and Chips“ schmecken: lokaler Fisch, Kartoffeln aus Pembrokeshire und das alles in einer sagenhaft schönen Umgebung an einem winzigen Hafen. Abgesehen von den köstlichen „Fish and Chips“ (die wirklich so ausgezeichnet sind, dass es schwerfällt, sie nicht zu probieren) stehen auf der Speisekarte noch viele andere hervorragende À-la-carte-Gerichte.
An der Wand der St. Davids Kitchen hängt eine Landkarte, auf der die Herkunft der einzelnen Zutaten verzeichnet ist, die in der Küche verwendet werden: Fast alles stammt aus dem Umkreis von nur wenigen Kilometern um die kleine Kathedralstadt. Die Familie betreibt hier seit über 200 Jahren Landwirtschaft und eine bewundernswerte Farm-to-fork-Politik: Das Fleisch der walisischen schwarzen Rinder, der Welsh Black, stammt von der eigenen Farm, das Lamm- und Wildfleisch kommt aus dem Naturschutzgebiet Ramsey Island. Regionaler geht es kaum.
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