Starten Sie die Reise mit dem letzten walisischen Prince of Wales
Wenn Sie von Westen her nach Builth Wells kommen, erwartet Sie direkt am Fluss der bunteste Teil der Stadtgeschichte. Das riesige Wandgemälde am Anfang der Broad Street zeigt die letzten Tage im Leben des letzten walisischen Prinzen von Wales, Llewelyn The Great. Im Jahr 1282 kämpfte er zum allerletzten Mal in dieser Stadt, nachdem sich die englischen Feudalherren flussabwärts über den Fluss geschlichen und den Walisern eine Falle gestellt hatten.
Dies war die Schlacht an der Irfon Bridge: Folgen Sie der Broad Street etwa einen Kilometer, um zur Brücke selbst zu gelangen. Halten Sie aber unterwegs an und stärken Sie sich: Ein walisisches Frühstück im Fountain Inn aus dem 14. Jahrhundert macht fit für die Schlacht. Die Einheimischen erinnern sich vielleicht noch an Llewelyns mittelalterliche Nöte.
Wenn Sie mehr über Llewelyn erfahren möchten und Ihre Wanderschuhe mitgebracht haben, gehen Sie aus der Stadt hinaus und wandern gut vier Kilometer nach Cilmeri, dem Ort, an dem Llewelyn schließlich fiel. Ein hoher Granitmonolith markiert die Stelle, an der er starb, und eine Treppe in der Nähe führt zu dem Brunnen, in dem sein abgetrennter Kopf gewaschen worden sein soll, bevor er an König Eduard I. geschickt wurde. Dieser grausige Teil der Geschichte kann mit einem Bier im Prince Llewelyn Pub in Cilmeri runtergespült werden (vorab bitte Öffnungszeiten prüfen).
Geheimnisvolle Orte und alte Kirchenruinen
Es ist nicht offensichtlich, dass es im Königreich Builth einst eine große Burg gab – und da es keine auffälligen Ruinen gibt, könnten Besucher Schwierigkeiten haben, sie zu finden. Aber wenn man sich hinter die Häuserreihe an der hilfreich Castle Road genannten Straße schleicht, stößt man auf die hügelige, grasbewachsene Burgmotte von Builth Castle, einst eine der wichtigsten Festungen von König Edward I.
Builth ist seit Jahrtausenden ein wichtiger Ort. In nachrömischer Zeit war es ein unabhängiges Königreich und im 9. und 10. Jahrhundert Zentrum von Rhwng Gwy a Hafren (zwischen Wye und Severn) – einer wichtigen politischen Region von Mittelwales, vom Königreich Powys getrennt und gegen das die Verteidiger von Builth häufig kämpften.
Ein Erdwall bei Doleglwys House (an der Golfs Link Road) birgt auch die Ruinen einer alten Kirche – all das können Sie bei einem Spaziergang am Fluss entdecken. Kehren Sie dann ein in eines der netten Cafés für einen guten Teller traditioneller Cawl (Eintropf) oder ein Stück Bara Brith (Früchtebrot).
Builths viktorianisches Zeitalter
Builth ist voller Gebäude, die aus dem Stein des nahe gelegenen Steinbruchs Llanelwedd gebaut wurden: Schöne Häuser und Schaufenster schmücken die Straßen. In der Smithfield Street befindet sich eine ehemalige Baptistenkapelle, die in prachtvollem spätviktorianischen/gotischen Stil erbaut wurde und in der heute das Antiquitätengeschäft I Am Curious Yellow untergebracht ist. Klingeln Sie an der Tür und betreten einen erstaunlich belebten Laden, der bis unter die Decke mit günstigen Möbeln und kitschiger Inneneinrichtung vollgestopft ist. Modernere Antiquitätenfans sollten dem brillanten Eco Chic Interiors Shop in der Strand Street einen Besuch abstatten, in dem es Vintage-Kleidung, Schmuck und individuelle Doc Martens gibt, die wild aussehende Schaufensterpuppen schmücken. Alte Gemälde und Tierköpfe hängen an den Wänden und blicken auf die vielen Exzentrizitäten des Ladens.
Eine noch beeindruckendere viktorianische Einrichtung befindet sich auf der anderen Seite der Castle Street im Wyeside Arts Centre. Builth Wells war einst ein beliebter viktorianischer Kurort (der Hinweis „Wells“ (Spa) steckt im Namen), und das Wyeside Arts Centre war der rot gemauerte Viehmarkt der Stadt, dessen Räume für Konzerte, Tanzveranstaltungen und öffentliche Versammlungen genutzt wurden. Heute ist es ein gut besuchtes unabhängiges Theater, das auf seiner Kinoleinwand Neuerscheinungen zeigt und ein beliebter Zwischenstopp für Komödianten, Tanz- und Theatergruppen sowie Musiker auf nationalen Tourneen ist. Auch das Zuschauererlebnis ist unvergesslich: Die Sitze fallen steil zur beeindruckenden viktorianischen Bühne hin ab, die eine ganz eigene Dramatik und Atmosphäre bietet. Buchen Sie im Voraus, um hier etwas zu sehen.
Ein amerikanischer Cowboy und andere Kuriositäten
Es ist schwer in Builth zu sein, ohne einen Spaziergang entlang des schönen Flusses Wye zu machen, er hier noch breit ist und nicht weit entfernt von seiner Quelle in Plynlimon. Entlang des Flusses liegt der idyllische Groe Park, in dem vier nicht besonders walisische Bäume ihre Stämme in den Himmel recken: zwei am Strand und zwei am Parkplatz der Stadt. Es handelt sich hierbei um riesige Mammutbäume, die 1903 gepflanzt wurden, kurz bevor der amerikanische Schausteller Buffalo Bill die Stadt besuchte. Seine Shows, in denen er Geschichten aus dem alten amerikanischen Westen erzählte, zogen in ganz Wales große Menschenmengen an.
Auch andere Zeugnisse der Geschichte von Builth liegen dicht beieinander: ein markanter Steinkreis, ein großes Kriegsdenkmal und die Statue eines Preisbullen der örtlichen Rugby-Mannschaft von Builth, The Bulls.
Vom Groe Park aus hat man den besten Blick auf die Wye Bridge, die 1779 erbaut und in den 1920er Jahren so umgebaut wurde, dass sie mehr als einen Wagen tragen kann. Diese Anpassung erwies sich als besonders vorausschauend, wenn man bedenkt, was sich jeden Sommer direkt hinter der Brücke abspielt.
Die Royal Welsh Show verwandelt die Stadt alljährlich im Juli in jeder Hinsicht in das Zentrum des Landes. Preisgekrönte Rinder, Pferde und Schafe wetteifern vor Tausenden von Zuschauern um die begehrten Rosetten, und die Besucher werden mit lokalen Köstlichkeiten, Sport und einem großen Unterhaltungsprogramm unterhalten.
Genug mit der Zeitreise: Ruhen Sie Ihre Füße im The Strand am Fluss aus und betrachten die Gegend, die Sie erobert haben, den Kopf voller Vergangenheit und Gegenwart – und hoffentlich immer noch fest im Sattel.